Was ist eine Tatsache
das wir mit Sicherheit über die Menscheit sagen können? Das ein großer Teil
mehr als nur eine Sprache spricht. Unsere Sprachwahrnehmungsfähigkeiten gehen
eine binäre Veränderung am Ende des ersten Lebenjahres durch den unsere
Fähigkeit zwischen fremdsprachlichen Kontrasten zu unterscheiden nimmt ab. Die
Frage, die sich deshalb stellt, ist welche Konsequenz ein zweisprachiger oder
bilingualer Kontext auf eine gewöhnliche phonetische Entwicklung hätte. Würde
die Folge anders sein abhängig davon ob ein Kind eine zweite Sprache zur selben
Zeit lernt wie die erste Sprache, oder kurz nach dem Erlernen der ersten
Sprache?
Zweisprachler, die
zwei Sprachen von Geburt an lernen, werden als simultane bilinguale bezeichnet
(Meisel, 1989). Simultane Bilinguale unterscheiden sich von solchen
Bilingualen, die ihre zweite Sprache lernen nachdem sie ihr lexikalisches und
phonologisches Wissen ihrer ersten Sprache schon teilweise etabliert haben.
Diese Bilinguale werden sequentielle Bilinguale genannt. Beim sequentiellem
Bilingualismus gibt es einen Transfer von der ersten auf die zweite Sprache
während beim simultanem Bilingualismus beide Sprachen sich unabhänging von
einander entwickeln (deHouwer, 2005; Meisel, 1989, 2001).
Weil Kinder ihre
Empfindsamkeit für fremdsprachige Sprachlaute am Ende ihres ersten Jahres
verlieren, müssen Kinder mit sequentiellen Bilingualismus beim Lernen einer
zweiten Sprache, ihre Empfindsamkeit für diese fremdsprachliche phonetische
Laute, einschließlich der Laute in der zweiten Sprache, wiedergewinnen. Wenn
zum Beispiel ein Kind mit Japanisch als erste Sprache Deutsch als zweite
Sprache lernt, dann muss das Kind den wahrnehmlichen Unterschied zwischen den
Lauten /r/ and /l/ lernen. Im Gegensatz zum Deutschen, gehören diese Laute im
Japanischen zur selben phonetischen Katgorie (Goto, 1971; Miyawaki et al.,
1975). Auf diese Art werden die Kinder die Laute /l/ and /r/ voneinander
unterscheiden können.
Wie sieht die Situation
bei simultanen Bilingualen aus, die seit Geburt in einer bilingualen Umwelt
aufgewachsen sind? Einer Studie zufolge können Kinder phonetische Kategorien
und Kontraste kreieren und erlernen, weil sie sensitiv darauf sind wie die
phonetische Elemente statistisch im sprachlichen System verteilt sind (Maye,
Werke & Gerken, 2002). Was ist dessen Effekt auf Kinder, die in einer
bilingualen Umwelt aufwuchsen? Wenn die Rolle der fortgesetzten Aussetzung zu
diesen Kontrasten in beiden Sprachen weitergeführt wird, würde das bedeuten das
beim Alter von 8 Monaten Kinder als simultane Bilinguale zwei phonetische
phonetische Kategories kreieren würden.
Eine Überschneidung
von zwei Kontrasten in einer Sprache und einem Sprachlaut in der anderen
Sprache, das akustisch ein Zwischenlaut bildet, könnte eine einzige,
verlängerte phonetische Kategorie in dem simultanen Bilingualen ergeben, die
alle drei Sprachlaute umfasst (Bosch&Sebastian-Galles, 2003a,b). Dies würde
es dem simultanen Bilingualen erschweren sich zwischen diesen Lauten zu
unterscheiden.
Dies würde auch
bedeuten, verglichen zu den Wahrnehmungsfähigkeiten von einsprachigen Kindern,
dass die Fähigkeit von simultanen bilingualen Kindern sprach-spezifische
Kontraste zu kreieren durch diese sprachübergreifende Überschneidung von
Sprachlauten verzögert wird. Forscher haben vorhergesagt, dass der Grad zu
welchem die Sprachlaute in beiden Sprachen vorkommt dem Effekt dieser
Verzögerung auf das Unterscheidungsvermögen der Kinder entgegenwirken könnte
(Sundara et al., 2008). Die Forscher verglichen das Vermögen von einsprachigen
Englischen Kindern, einsprachigen Französischen Kindern, und zweisprachigen
Kindern die Beispiele von dem Laut /d/ im Englischen und Französischen zu
unterscheiden.
Sie fanden heraus, dass
aufgrund der Häufigkeit in welcher diese spezifischen Sprachlaute vorkamen,
sowohl einsprachige Englische Kinder als auch zweisprachige
Französisch-Englische Kinder im Alter von 10-12 Monaten die unterschiedlichen
Beispielen von /d/ im Französischen und Englischen voneinander unterscheiden
konnten. Dies wurde beobachtet trotz sprachübergreifenden Überschneidungen
(Sundara et al., 2008). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Häufigkeit in der
Sprachlaute von phonetischen Kategorien beim wirklichem Sprechen vorkommen,
bestimmt ob für einen spezifischen phonetischen Kontrast, Zweisprachler einen
anderen Entwicklungsweg aufschlagen als Einsprachler in der Kontrollgruppe.